Renndrohnen – Der Weg zum ersten FPV-Racer

 

RTF-Renndrohne oder einen FPV-Racer selber bauen?

 

Wer in den Bereich des FPV-Racings eintauchen möchten, muss sich zunächst entscheiden, ob die eigene Renndrohne fertig gekauft oder selbst zusammengebaut werden soll.

Die Entscheidung sollte man dabei vor allem vom eigenen Geschick und Enthusiasmus für das Thema abhängig machen. Als blutiger Anfänger mit erst wenigen Erfahrungen im Drohnen-Fliegen kann der Griff zur vorgebauten FPV-Racing-Drohne durchaus sinnvoll sein. Man darf sich nichts vormachen; der Eigenbau einer FPV-Drohne ist relativ anspruchsvoll. Zwar bietet das Selber-Bauen einige nicht zu verachtende Vorteile, allerdings muss man auch sogleich tief in die Materie eindringen.

Zwei linke Hände sollte man auf jeden Fall nicht besitzen, wenn man den Eigenbau angehen möchte. Eine gewisse Technikaffinität und Grundkenntnisse im Löten sollten vorhanden sein, um Enttäuschungen zu vermeiden. Auch sollte man sich bereits ziemlich sicher sein, dass der Ausflug ins FPV-Racing oder Freestyle-Fliegen nicht nur kurzweilig sein soll. Ansonsten lohnt der Aufwand einfach nicht.

 

FPV-Racer bauen: Die Vorteile

Wer sich seinen eigenen FPV-Racer bauen will, hat einerseits die Qual der Wahl, was die möglichen Bauteile angeht, andererseits aber auch den Vorteil, die eigene Drohne so individuell wie nur möglich gestalten zu können.

Ein FPV-Racer besteht aus einer Vielzahl an Einzelteilen, die je nach Anspruch (und Geldbeutel) ausgewählt werden können. Sofern man sich darüber im Klaren ist, welche grundlegenden Teile benötigt werden, kann man sich seinen Copter individuell gestalten und bei Bedarf auch stets aufrüsten und anpassen.

Angefangen beim Rahmen (Frame), über den Flight Controller, die ESCs und die Motoren, bis zu Propellern und Kamera-Equipment kann alles frei gewählt werden.

Die einzelnen Bauteile der FPV-Drohne wählt man am besten danach aus, ob man eher Drohnen-Rennen fliegen will oder im Freestyle-Modus akrobatische Manöver durchführen möchte. Wer z. B. vor allem den Flug aus der FOV-Perspektive genießen will und keinen großen Wert auf hochwertige Aufnahmen legt, kann zunächst auf eine GoPro oder andere Actioncam verzichten. Einzig eine FPV-Kamera ist auf jeden Fall Pflicht. Was man ansonsten noch braucht, haben wir euch einmal kurz und knapp zusammengestellt:

 

FPV-Racer bauen – eine Checkliste

 

  • Drohnen-Rahmen bzw. Frame
  • Flight Controller
  • Power Distribution Board (PDB)
  • Electronic Speed Controller (ESC)
  • Motoren
  • FPV-Antenne
  • Video Transmitter (VTx)
  • FPV-Kamera
  • FPV-Brille (oder Bildschirm)
  • Akkus (LiPo)
  • Ladegerät
  • Fernsteuerung
  • Empfänger
  • Propeller

 

Für wen eignet sich ein RTF-Racer?

Wer schon beim Anblick der Checkliste mit der Stirn runzelt und beim Großteil der Begriffe nur Bahnhof versteht, sollte darüber nachdenken, ob ein fertig zusammengebauter FPV-Racer nicht vielleicht die bessere Wahl für den Start ist.

Die Auswahl an RTF-Racern (Ready-to-Fly) ist zwar nicht riesig, einige lohnende Modelle gibt es allerdings. Online-Shops wie Banggood bieten mehrere RTF-Renndrohnen an, mit denen der Einstieg in dieses Hobby schnell gemacht ist.

Eine andere Möglichkeit wäre nach fertigen FPV-Drohnen auf ebay oder anderen Second-Hand-Seiten Ausschau zu halten. Viele etablierte FPV-Piloten bieten ihre selbst gebauten Renndrohnen zum Verkauf an. So kann man von Wissen und Erfahrung profitieren und sich eine funktionierende FPV-Racing-Drohne sichern, die ihre Flugtauglichkeit bereits unter Beweis gestellt hat.

Zu guter Letzt sei auch gesagt, dass man theoretisch auch mit fast jeder „normalen“ Drohne in den Genuss des FPV-Fliegens kommen kann. Einzig eine FPV-Brille ist erforderlich. Diese kann man mit den meisten handelsüblichen Videodrohnen verbinden und so das Livebild der Drohnenkamera betrachten.

Da die Auswahl an Filmdrohnen mittlerweile riesig ist, empfiehlt es sich vorab einen Guide zum Thema zu lesen, um sich mit den grundlegenden Kaufkriterien vertraut zu machen. Schließlich will man ja stets eine gute Drohne kaufen, auch wenn sie nur den Einstieg ins FPV-Fliegen bieten soll.

Falls die Wahl wirklich auf eine herkömmliche Drohne fallen sollte, muss man sich bewusst machen, dass Flugverhalten und Geschwindigkeit stark von wirklichen Renndrohnen abweichen werden. Zwar kann man so erste Erfahrungen sammeln, allerdings sind Agilität und Beschleunigung nicht ansatzweise vergleichbar.

Auch die allgemeine Steuerung einer echten Racing-Drohne unterscheidet sich grundlegend von normalen Drohnen. Während bei Foto- und Film-Drohnen der Schubregler immer in der Mittelposition seinen Nullpunkt hat und die Drohne stets auf der Stelle hovert, wenn man die Joysticks loslässt, ist dies bei FPV-Racern anders. Renndrohnen fliegt man im „Acro-Mode“. In diesem Modus ist die Nullstellung nicht in der Mitte, sondern unten. Man muss stets Schub geben, um die Drohne in der Luft zu halten.

Bevor man daher das erste Mal mit einer Renndrohne fliegt, sollte man einige Trockenübungen absolvieren. Hier empfehlen sich Flugsimulatoren, die den Flug mit FPV-Racern simulieren. Am besten lädt man sich einen FPV-Simulator am PC herunter und verbindet seine FPV-Brille mit dem Rechner. So kann man erste Flugstunden ganz ohne Gefahr eines Crashs absolvieren und erst nach einiger Zeit auf die echte Drohne umsteigen.

Egal für welchen Weg man sich am Ende entscheidet – FPV-Racing macht riesigen Spaß und ist ein tolles Hobby, das immer beliebter wird. Wir hoffen, dass unsere Tipps beim sicheren Einstieg ins FPV-Fliegen helfen werden und wünschen allen Piloten viel Erfolg!